Kasper Bjørke präsentiert mit "After Forever" neun frische Disco-Popperlen. "Rush" feat. Tobias Buch macht direkt Kate Bush Konkurrenz, ein 80er-Jahre-funkig-dubbiger Track mit prägnanter analoger Bassline.
Warme, deepe Sounds in Kombination mit Calypso-Anleihen: Der Blade Runner würde hier sicherlich gerne herumirren. "Sylvia" erinnert einen zugleich an Italo Disco-Helden wie KOTO.
Man soll nie direkte Vergleiche ziehen, aber Reminiszenzen an den Sound der Kindheit fallen einem dann doch stärker in Auge und Ohr. Die Drums klingen sehr cool produziert und zeitgemäß, bewahren aber dennoch den gewissen Harold Faltermeyer-Appeal bewahrt. Dazu die souligen Vocals von CTM: wahnsinnig gut.
Jedes Stück begeistert mit einer ihm ganz eigenen Aura. "Grit" wabert in Space-Disco- und New Wave-Gefilden. Lamborghini, Trockeneis, Umhängekeyboard. Auch hier ragen wieder die hervorragenden Drums heraus, die sich dezent im Hintergrund halten, aber ordentlich Druck machen. Stark!
Der Däne präsentiert sich als ein in jeder Hinsicht ganzheitlicher Künstler. Bei der Auswahl des Covers hätte man irgendeinen 80er-Neon-Design-Kram erwartet, "After Forever" überrascht aber mit einem nicht-figürlichen Ölgemälde mit recht pastosem Farbauftrag, wie der Kunsthistoriker sagen würde. Ein Gesamtkunstwerk also, das zufällig wirkt, bei dem aber natürlich nichts dem Zufall überlassen blieb.
Die philosophische Frage, was nach dem "Immer" kommt, weiß man nach der Verinnerlichung dieses Werks immer noch nicht zu beantworten. Fest steht jedoch: Auf die Qualität von Kasper Bjørkes Arbeit ist immer wieder Verlass!
© Laut