Mitski Miyawaki schwimmt seit vier Alben in einem Teich aus amerikanischem Indie-Rock mit Elektro-Pop-Einflüssen. Auf dem fünften Werk Be The Cowboy hören wir eine feinfühlige Vereinigung aus 14 Original-Kompositionen, die nur selten länger sind als zwei Minuten und 30 Sekunden, aber dennoch lang genug, um uns Mitskis verschiedene Visionen der Liebe zu erläutern. Mit Texten über die unterschiedlichsten Begegnungen, die reich an philosophischen Bildern sind, kann man auf Be The Cowboy beinahe eine kinematographische Dimension erkennen. Wir wissen bereits, dass Mitski ein Talent für wunderschöne Pianokompositionen besitzt, und so zeichnet sie uns hier elegante Geschichten, amüsiert sich mit Synthesizer-Variationen und vermischt Großes und Kleines, Kummer und Freude… Kurz gesagt, Mitski modelliert Gefühle und Stimmungen ganz nach Lust und Laune… Egal, ob Pop-Rock (Washing Machine Heart) oder melancholisch-depressive Pianoballaden (A Horse Named Cold Air): Mitski schafft es immer wieder, schöne Refrains zu schreiben, die im Ohr bleiben (Nobody). Innovativ und überraschend. © Anna Coluthe/Qobuz