Es mutet etwas wagemutig an, seinem Album den Titel Odyssee zu verpassen. Fred Pallem war aber immer schon auf Abenteuer im aktuellen Jazz aus und erwies sich als Störenfried... Sein Trip des Jahres 2018 ist nichts weiter als ein erneutes, flächendeckendes und gewagtes Experiment voller beeindruckender Rhythmen und köstlicher Arrangements. Pallem, der hier von seinem unschlagbaren Sacre du Tympan begleitet wird, konstruiert hier vielseitige, recht funkige und kinematografische Stücke. Das überrascht nicht, wenn man an sein Album aus dem Jahr 2017 denkt, Soul Cinema!, bei dem die Blaxploitation im Mittelpunkt stand, und an seine, im Jahr zuvor erschienene Hommage an die Soundtracks von François de Roubaix. Diese beiden Platten haben auf Odyssée Spuren hinterlassen. Hier sieht es gerade so aus, als würde man einen beinahe echten, irgendwie alten Film (vor allem aus den siebziger Jahren) sehen, der halb Thriller, halb Komödie ist. Die Arrangements sind auf den Millimeter genau ausgetüftelt, die Kompositionen wimmeln nur so von Referenzen und die Soloeinlagen sind durch die Bank weg originell. © Max Dembo/Qobuz