Einige Monate nach der Veröffentlichung seiner Autobiographie Born to Run startet Bruce Springsteen am New Yorker Broadway auf der Bühne des Walter Kerr Theaters eine recht verblüffende Konzertreihe. Der Boss, der sich alleine auf der Gitarre oder am Klavier begleitet, bietet damit einen Rückblick auf seine fabelhafte Songkarriere und verknüpft seine Kompositionen mit introspektiven Gedanken. Das Ganze ergibt nun dieses intensive, ungefilterte Live-Album, bei dem schlichte, beeindruckende Versionen im Mittelpunkt stehen, die aus seinen Alben Greetings from Asbury Park, Born in the U.S.A., Nebraska, Tracks, Born to Run, Darkness on the Edge of Town, Tunnel of Love, Magic, The Rising und Wrecking Ball… stammen.
Jedes weitere Album dieses einstigen Kids aus New Jersey macht aus ihm allmählich ein sowohl musikalisches als auch ideologisches Symbol. Während Springsteen auf den Spuren seines Idols Bob Dylan wandelt, fängt er an, spannende Momentaufnahmen des zerknitterten Sternenbanners, dieses oft misshandelten American Dream zu produzieren, um über ein an den Rand gedrängtes Amerika zu berichten, zu dessen hervorragendsten Botschaftern er nach wie vor gehört. Die ohne irgendein Orchester präsentierten Versionen seiner berühmtesten Stücke Thunder Road, The Promised Land, Born in the U.S.A., Dancing in the Dark, Land of Hope and Dreams und natürlich Born to Run werfen einen neuen Blick auf ein zwar altbekanntes Repertoire, und doch kann man sich daran nicht satthören. Er ist nicht ohne Grund der Boss… © Marc Zisman/Qobuz