Wie auf Neil Young ist auch auf Van Morrison Verlass: Kaum ein Jahr vergeht, ohne dass ein neues Album der zwei alteingesessenen Musiker erscheint. Kurz nachdem der Kanadier mit "Are You Passionate?" seinen neuesten Output auf den Markt gebracht hat, folgt der Nordire mit "Down The Road".
Zu hören ist der Morrison-eigene Rhythm & Blues, der an manchen Stellen eher bluesig ist, aber auch ins Jazzige oder Soulige gleitet. Das Album beginnt gut gelaunt mit Mundharmonika und Akustikriff zum Mitschunkeln. Er habe den Blues, verkündet er im Titeltrack, er sei unterwegs, endlich den inneren Frieden zu finden. Eine Suche, die mit der Schwierigkeit zu tun hat, sich zurecht zu finden (so "Talk Cheap" oder das schmunzelnde "Hey Mr. DJ, play me something slow, play me something that I know") und Leuten, die mit ihren Sehnsüchten kämpfen ("Choppin' Wood", "PJ Proby"). "What Makes The Irish Heart Beat" ist der Versuch, die lebenslange Wanderschaft mit der irischen Herkunft zu erklären. Natürlich ist auch das Altern an sich mit im Spiel ("The Beauty Of Days Gone By"), wie auch die Liebe ("Meet Me In The Indian Summer," das etwas kitschige "Steal My Heart Away").
Eher schwermütige Themen also, die gut zum Blues passen. Umso erstaunlicher ist die musikalische Umsetzung, die zwar einen melancholischen Grundton trägt, aber doch eine gewisse Unbekümmertheit ausstrahlt. "So isses halt, machen wir das Beste daraus", scheint letztendlich die Aussage zu sein. Mit Gitarren, Bläserinstrumenten, walking Bass, Klavier, Orgel, ab und zu auch Mundharmonika oder Geige hat man das Gefühl einer Jam Session hochkarätiger Musiker beizuwohnen, die Spaß an ihrer Musik haben.
Was bei Neil Young sicherlich auch der Fall ist. Van Morrison besticht jedoch durch eine Frische, die Young zuletzt nicht vorweisen konnte. Was Morrisons geplante Auftritte im Juni und Juli zu etwas ganz Besonderem machen könnte ...
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