Das britische Produzentenkollektiv hat sich drei Jahre lang eingeschlossen, um diesem Album, das viele prestigeträchtige Kooperationen enthält, den letzten Schliff zu geben. Nachdem sie mit Drum’n’Bass bekannt geworden sind, hat Rudimental seine Palette erweitert, um in die Welt der Elektro-Produzenten einzusteigen, die auf Radio-Hits mit R&B und Reggae-Einfluss abzielen. Nachdem jamaikanische Künstler schon immer mit der Jungle/Drum’n’Bass-Bewegung in Verbindung stehen, hat es sich Rudimental nicht nehmen lassen, dieses Vermächtnis zu feiern und drei Stars der New-Roots-Szene eingeladen: Protoje, Kabaka Pyramid und Chronix. Der erste präsentiert sich mit der Single Toast to Our Differences mit dem Afrobeat/Dancehall/Pop-Instrumental, der zweite bildet in No Pain, einem Mix aus Triphop und Reggae, mit den Rappern Maverick Sabre und Kojey Radical ein Team, und der Dritte zeichnet einen der drei Drum’n’Bass-Titel des Albums, Dark Clouds, mit einem Ragga/Jungle-Flow aus den frühen 90ern.
Auf dem Rest dieses opulenten Albums (15 Titel) verstreut sich das Quartett ein wenig in alle Stilrichtungen (House, UK Garage, Reggaeton, Hip-Hop…) in einer Art „Melting Pop“ – mit Anklängen, die etwas zu sehr an FM erinnern, wie in These Days mit Macklemore, Jess Glynne und Dan Caplen – und einem Mix, der Stimmen und Refrain viel Platz einräumt. Man beachte auch das schöne britische Vokalduo mit Ray BLK und Stefflon Don in Scared of Love, zweifellos einer der großen Hits im nächsten Sommer. Mit diesem neuen Album sichert sich Rudimental ein warmes Plätzchen zwischen Major Lazer und AlunaGeorge. © Smaël Bouaici/Qobuz