Im Jahre 2005 wandte sich Sam Beam, der Mastermind von Iron & Wine, an Joey Burns und John Convertino von der Band Calexico, um mit ihnen zusammen eine sieben Titel umfassende EP zu brennen, die legendär werden sollte: In the Reins. Diese drei versetzten damals alle Americana-Fans in hellste Aufregung – Beam als aufsteigender Stern und das Zweiergespann aus Arizona, mit dem man rechnen konnte. „Ich war ein junger Musiker, der nur drei Akkorde kannte und Aufnahmen in einem Besenschrank machte“, erinnert sich Beam, „Calexico hingegen spielten auf großen Bühnen mit supertalentierten Musikern. Ich mochte ihren Sound, der so ganz anders war. Es sind Musiker, die zugleich Anthropologen sind, ohne daraus Kapital zu schlagen, denn sie verarbeiten das, was sie entdecken“. Fünfzehn Jahre danach sind sie alle einen unterschiedlichen Weg gegangen und dennoch sind sie sich nahe geblieben. Und zwar so sehr, dass sie Lust haben, jetzt zusammen ein wirkliches Album zu machen. „Die Tatsache, dass wir erneut kooperieren zeigt, welch eine Wirkung die erste EP auf mich und mein Leben gehabt hat“, gibt der Bandleader von Iron & Wine zu.
Years to Burn wurde in Nashville im Sound Emporium, dem in den Sixties gebauten, legendären Studio des nicht weniger legendären „Cowboy“ Jack Clement eingespielt und von Matt Ross-Spang produziert. Mit dabei waren der Senior Trompeter von Calexico, Jacob Valenzuela, Paul Niehaus an der Pedal Steel, sowie ein paar treue Freunde von Sam Beam, wie zum Beispiel der Pianist Rob Burger (Tin Hat Trio) und der Bassist Sebastian Steinberg (Soul Coughing, Fiona Apple). Gleich zu Beginn erkennt man alle Zutaten, die jede einzelne der beiden Gruppen beisteuert. Sam Beams Musik mit der für sie typischen Schlichtheit und Nüchternheit verschmilzt dieses Mal jedoch mehr als sonst mit dem mit Tex-Mex gewürzten Country-Rock von Burns und Convertino. Wenn auch die meisten Songs von Beam stammen, mit dem Beitrag jener, die einen Tag lang seine Komplizen waren, könnte das Ganze perfekter nicht sein. © Max Dembo/Qobuz