Nach zwei faszinierenden Projekten mit der Cellistin – und Ehefrau – Marie-Elisabeth Hecker begann Martin Helmchen, solistisch mit Alpha Classics zusammenzuarbeiten. Er veröffentlichte eine bemerkenswerte Interpretation der Diabelli-Variationen, eine der besten der letzten Jahre, wahrscheinlich besser als die von Gorini, die beim gleichen Label erschienen ist. Im Rahmen des Beethovenjahres hat sich Helmchen für eine Gesamtaufnahme der Klavierkonzerte des Bonner Meisters mit dem Dirigenten Andrew Manze zusammengeschlossen. Das uns hier vorliegende erste Album gibt den Ton an.
Das 2. Klavierkonzert ist vom ersten Satz an atemberaubend. Es zeichnet sich durch die Lebhaftigkeit des Ensembles und seinen mitreißenden musikalischen Geist aus, der vor allem in einer grandiosen Musikalität zum Ausdruck kommt und die fieberhafte Seite des Meisters von Bonn zelebriert. Nach einem Allegro, das wirklich "con brio" gespielt wird – und einen großen Kontrast zum Adagio bildet, in dem Martin Helmchen eine behutsame Melodieführung an den Tag legt – lyrische Zartheit, die an Mozarts letzte Konzerte erinnert. Hier finden wir jedoch, in diesem gesteigerten Gefühl der Erwartung und Spannung, das den jungen Beethoven auszeichnet, etwas höchst Modernes. Im 5. Klavierkonzert, das in den Berliner Philharmonie aufgenommen wurde, versöhnt Helmchen weiterhin das Unversöhnliche – diese Mischung aus Ungestüm und zarter Lyrik – ohne jede Übertreibung, und das lebendige, sensible Orchester unter Manze gibt ihm den Spielraum, von dem Martin Helmchen lange geträumt haben muss. Eine Neuerscheinung, die Sie nicht verpassen sollten – besonders, wenn Sie befürchten, sich in der bevorstehenden Beethoven-Flut zu verirren. © Pierre-Yves Lascar/Qobuz