Nach zwei Alben, die international einhelliges Lob erhalten haben, präsentiert uns das Ensemble Resonanz aus Hamburg hier eine Aufnahme, die Carl Philipp Emanuel Bach gewidmet ist: die Cellokonzerte Wq. 170 und Wq. 172 aus den Jahren 1750 bzw. 1753 sowie die Sinfonie Wq. 173 von 1741. Der extreme Unterschied zwischen der Kompositionsweise der beiden Konzerte, die nach dem Tod von Bach Senior geschrieben wurden, und der Sinfonie, die noch zu dessen Lebzeiten entstand, fällt sofort auf: Die beiden Konzerte blicken entschieden in Richtung der aufkommenden Klassik, einschließlich der zukünftigen „Sturm und Drang“-Phase (das Konzert in a-Moll, voller Kraft und melodiöser Beklemmung, ist hierfür ein deutliches Beispiel), während die Sinfonie ganz dem Spätbarock entstammt. Die kristallklare Interpretation durch den Cellisten Jean-Guilhen Queyras mit dem Ensemble Resonanz unter der Leitung seines neuen ständigen Musikdirektors, dem Geiger Riccardo Minasi, widersetzt sich ganz ungeniert der – manchmal ziemlich aufdringlichen, ja sogar diktatorischen und einseitigen – Mode der historischen Aufführungspraxis, nach der jegliche Musik vor Mozart (und von Mozart selbst) nicht auf modernen Instrumenten gespielt werden darf. Queyras, Resonanz und Minasi haben sich jedoch aus diesem barocken Modetrend die echten stilistischen Beiträge angeeignet. Ein sehr schönes Album, wunderbar gespielt, das die gesamte Originalität von Carl Philipp Emanuel Bach in Szene zu setzen weiß. © SM/Qobuz