Endlich ein neues Album, das Alkan gewidmet ist, und zwar vom russischen Pianisten Youri Favorin, der sich den enormen Schwierigkeiten der Werke dieses Komponisten stellt. Leider ist Alkan heute kaum bekannt und sei es auch nur für die extravagante Virtuosität seiner Musik. Favorin stellt hier zwei seiner Hauptwerke vor, nämlich die Symphonie pour piano seul von 1857 – die von Alkans Wunsch zeugt, dem Werk eine orchestrale Dimension zu verleihen, ganz zu schweigen von ihrer beträchtlichen Länge – und die große Klaviersonate „Les quatre Âges de la vie“ von 1847, nicht weniger ihrer monumental, geradezu faustisch (der zweite Satz „Quasi-Faust“ ist mit satanisch betitelt, übrigens zurecht), und deren beiden letzten Sätze mit lentement beziehungsweise très lentement überschrieben sind, in einem Kompositionsstil, der bereits in Richtung Mahler weist. Zur Information: Youri Favorin (1986) erhielt den Königin-Elisabeth-Preis und 2003 den ersten Preis beim Cziffra-Wettbewerb in Wien sowie zwei Jahre zuvor den ersten Preis beim Nikolai Rubinstein Wettbewerb in Moskau. Sein Repertoire reicht von großen Klassikern und Romantikern bis zu zeitgenössischer Musik, denn er spielt ebenso gerne Messiaen, Boulez, Dufourt oder Sciarrino und wagt sich mit seinem Ensemble ERROR 404 sogar in die Sphären der elektroakustischen und improvisierten Musik. © SM/Qobuz