Über das Leben des Komponisten François Dufaut ist nicht viel bekannt. Vermutlich wurde er um 1604 geboren und sein Name wird zum letzten Mal 1672 erwähnt – in einem Brief, in dem sich jemand erkundigt, ob er noch am Leben sei… Er trat in Frankreich, in England (seltsamerweise gegen 1650, zur Zeit der düsteren religiösen Diktatur von Cromwell, dem ersten Commonwealth, später Protektorat, während derer jegliche Musikausübung unterdrückt wurde), in Österreich und später wahrscheinlich wieder in England auf, wo er vielleicht gestorben ist. Dagegen kennt man sein reiches Repertoire für Laute gut, handgeschrieben und gedruckt, ungefähr 165 Stücke, an denen sich Lautenisten während des gesamten 17. Jh. erfreut haben. Ein Lautenist unserer heutigen Zeit, André Heinrich, hat eine schöne Auswahl von Dufauts Werken zusammengestellt, fünf reichhaltige und üppige Suiten, und spielt sie auf der Kopie einer Laute mit elf Chören des Wieners Andreas Berr von 1690, die 2001 von Ivo Magherini in Bremen nachgebaut wurde. Mit der schmalen, langen Schalenform folgte Berr dem Ideal der Lauten von Bologna im 16. Jh. © SM/Qobuz