Die deutsche Koloratursopranistin Simone Kermes hat sich den Liebesliedern, die im 17. Jahrhundert in Frankreich, in Spanien, in Italien und in England gesungen wurden, verschworen. Den Liedern einer Liebe, die schmerzhaft und trügerisch ist und weniger jener, die heißblütig und verführerisch daherkommt. Von Monteverdis Lamento della ninfa, mit dem ihr Album Love eröffnet wird, bis Didon und Enée von Pucell, die dieses herzzerreißende Werk beschließen, reist sie durch diese turbulente Epoche – mit dem entsetzlichen Dreißigjährigen Krieg, dem grauenvollen englischen Bürgerkrieg, dem Französisch-Spanischen Krieg, dem Holländischen Krieg, um nur ein paar Ereignisse zu nennen – und präsentiert uns ihre armen Seelen und gebrochenen Herzen. Kaum ein Jahr ist in dieser Epoche ohne Massaker und Hungersnot vergangen, so dass die Musiker jener Zeit sich kaum den Freuden der Liebe zuwenden konnten. Simone Kermes bringt auf diesem Album ihr gesamtes stimmliches Können und ihre vokale Spannbreite ein – vom tatsächlich in den Höhen beinahe dramatischen Koloratursopran bis hin zu einer weitaus tieferen und härteren, rauen Stimme. Eine „musikalische Kosmopolitin“, die einigen auf die Nerven geht und andere bezaubert. Sie wird begleitet vom Ensemble La Magnifica Comunità von Enrico Casazza – rund 12 Barock-Musiker mit großem Talent. Aufgenommen im April 2015 in Padua, Italien. © SM/Qobuz