2005 bei ECM eingespielt war Nostalghia – Song For Tarkovsky das persönlichste Album von François Couturier. Zur Begleitung seiner gewöhnlichen Komplizen wie dem Saxophonisten Jean-Marc Larché und dem Akkordeonspieler Jean-Louis Matinier gesellt sich die deutsche Cellistin Anja Lechner. Der Pianist wechselt zwischen einem großartigen Sinn für Inszenierung, originellen Kompositionen mit überwältigender Schönheit und Anlehnung an Bach oder Pergolesi und schafft eine Art Wachtraum rund um das Kino des russischen Filmmachers Andreï Tarkovsky. Eine Musik, die zurecht nicht in ein Genre gefasst werden kann (neu ? neo-klassisch ?) voll von Ruhe, zutiefst meditativ und von großem Reichtum an außergewöhnlichen Timbres, die sich in einer Ästhetik des Wartens und in-der-Luft-Hängens über die Grenzen der Stille, in einer Welt Tarkovskys, die gleichzeitig sinnlich und äußerst spirituell ist, ausbreitet, wie auch in seinen Filme : Andreï Roublev, Solaris, Der Spiegel, Stalker, Nostalghia und Opfer. Ein erstes Album, erscheint sechs Jahre später bei ECM. Nuit blanche, das im April veröffentlicht wird, und immer noch aus dem Hause des Münchners Manfred Eicher stammt, ist das dritte Album in derselben Philosophie gebadet und verleiht der Improvisation eine noch weitere Dimension. Das Spirituelle, die Metaphysik, die Poesie und all das, was an Lichtjahre des Herzrasens unserer Zeit erinnert, klingt hier wie eine Selbstverständlichkeit. Raffinesse, Virtuosität und die Beherrschung des Raums und der Stille dieser Vier sind wie Ariadnefäden und geben umso mehr Stärke. Ein Genuss. © CM/Qobuz