Die Queen Elisabeth Competition des Jahres 1967 konnte sich einer hochangesehenen Jury rühmen: Menuhin, Grumiaux, Szigeti, Rostal, Oistrakh! Wie üblich hatte die Sowjetunion das Heer an Kandidaten aus ihrem ganzen Reich von einem Heer an Geheimagenten begleiten lassen, das die Musiker (wie sich später zeigen sollte, völlig überflüssigerweise) daran hindern sollte, sich in den Westen abzusetzen. Zu den Solisten gehörte damals der Lette Philipp Hirschhorn - der den ersten Preis erhielt und 1973 aus der kommunistischen Diktatur flüchtete - sowie Gidon Kremer, auch Lette, der erst 1980 das Land endgültig verließ, nachdem er in diesem Wettbewerb „nur“ den dritten Preis erhalten hatte. Daran kann man sehen, welche Überraschungen solche Wettbewerbe manchmal bereit halten, und dass auch eine Jury, wie die von 1967 durchaus ihre eigenen Ideen haben kann. Das vorliegende Album enthält die Aufzeichnung des Abschlusskonzertes vom 25. Mai. Kremer spielte damals anstelle der gewohnten eher selten aufgeführte Werke, nämlich das Violinkonzert von Elgar und die Fantasie von Schumann. Zudem enthält die CD die Aufzeichnung des Preisträgerkonzertes vom 5. Juni, bei dem sich Kremer mit Poème von Chausson wieder einem gängigeren Repertoire zugewandt hat. Natürlich wurden die Originalaufnahmen einem umfassenden Remastering unterzogen. © SM/Qobuz