Eine 180-Grad-Wendung für Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo! Mit ihrem vierten Album scheinen Daft Punk die Ära der elektronischen Musik, die mithilfe eines Laptops in einem 10m²-kleinen Schlafzimmer gemacht wird, zu beenden, um zur altmodischen Art und Weise des Musikmachens zurückzukehren. Dieses Random Access Memories feiert die Schönheit des Klangs und überwältigender Hymnen und scheint dabei so, als sei es Ende der 70er Jahre - mit dem Hedonismus und den Mitteln der damaligen Zeit, in der vor allem kalifornischer Rock und Disco den Ton angaben - entstanden. Die vielseitigen Einflüsse greifen auf magische Weise in dieses neue Daft Punk-Werk ein: Chic, Steely Dan, Alan Parsons Project, Todd Rundgren, Pink Floyd usw. Ein ebenso vielseitiges wie hochkarätiges Star-Aufgebot unterstützte das französische Tandem bei seinem retro-futuristischen Projekt: der Italo-Disco-Papst Giorgio Moroder (dessen Soundtrack des Films Midnight Express zur Legende wurde), Nile Rodgers (Gitarrist der Band Chic), Paul Williams (Mr. Phantom of the Paradise höchstpersönlich!), Pharrell Williams, Todd Edwards, DJ Falcon, Gonzales, Panda Bear von Animal Collective und Julian Casablancas von den Strokes. Random Access Memories blickt jedoch nicht nur in den Rückspiegel, sondern ist auch fest in der aktuellen Zeit verankert. Das Ergebnis zwischen futuristischem Disco und außerirdischem Pop ist beeindruckend. © Marc Zisman/Qobuz