Man darf sich naturlich fragen, was eine x-te Aufnahme des Ersten Klavierkonzerts von (auf dem ultrakitschigem Foto des Albums ganz klein geschrieben) Tschaikowsky, gespielt von (riesengroß geschrieben) Olga Scheps dem Zuhörer bringen wird… obwohl die junge Dame sehr gut spielt, ist es nicht unbedingt leicht, sich einfach so mit den illustren Vorgängern zu messen, auch wenn man viel besser ist als manche berühmte Pianisten der Vergangenheit. Nun, diese Aufnahme der Olga Scheps hat trotzdem noch einen Joker in Ärmel: eine von Michail Pletjnov (auch Pletnev geschrieben) zusammengestellte, mit breiten Stücken aus Tschaikowsky’s Nussknacker, die nicht nur die berühmten Charakterstücke wiedergibt, sonder auch mehrere grossartige Momente aus der Ballettpartitur hervorzaubert, mit etlichen pianistischen Variationen und großartige Fantasie. Hier hat Olga Scheps kaum Konkurrenz, und kann sich ihrer eigenen Musikalität übergeben. ©MT