„Fuoco di gioia“ – in einem vokalen „Feuer der Freude“ bejubeln zu Beginn von Verdis Otello die Landsleute des siegreichen Protagonisten seine triumphale Rückkehr in seinen Heimathafen. Das Opernzitat ist das Motto der neuen CD, die der Chor des Bayerischen Rundfunks zusammen mit dem Münchner Rundfunkorchester unter Leitung seines Chefdirigenten Ivan Repušić jüngst aufgenommen hat; die mit diesen Worten beginnende Opernchorszene eröffnet die Auswahl an berühmten Chören und Instrumentalstücken aus Bühnenwerken des italienischen Belcanto (Verdi) und Verismo (Leoncavallo, Puccini, Mascagni), der russischen Oper (Borodin, Glinka, Tschaikowsky) sowie den romantischen Opern Richard Wagners. Die im Januar, Februar und Juli 2019 produzierten Aufnahmen präsentieren wohlbekannte Melodien zum Genießen und auch zum (klammheimlichen oder selbstbewussten) Mitsingen.
Chorsätze aus Bühnenwerken waren von Anfang an ein beliebter Bestandteil des Repertoires von großen und kleineren Chören und Gesangsvereinen. Zumeist funktionieren sie auch losgelöst aus dem Zusammenhang der jeweiligen Oper und sie erreichen auch ein Publikum, das dem Opernbesuch gegenüber vielleicht gewisse Berührungsängste haben mag. Meist sind die Chöre weniger elaboriert, als virtuose Opernarien und -szenen; oft bilden sie eine eingängige, ohrwurmtaugliche Melodie aus, die augenblicklich begriffen und nachvollzogen werden kann, und die im Gedächtnis haften bleibt.
Einige Chöre der Operngeschichte haben sogar an der weltpolitischen Geschichte mitgeschrieben: etwa der Gefangenenchor aus Verdis Nabucco, der zur Hymne des Risorgimento schlechthin wurde – der nationalen Einigungsbewegung im Italien des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Ein musikalisches Feuerwerk mit berühmten Chören und Instrumentalstücken aus italienischen, deutschen und russischen Opern. © BR-Klassik