Eric Bibbs Musik ist grooviger, afrikanisch gewürzter Blues, der auf der bunten Platte Global Griot einmal mehr die Seelen mit seiner tiefen, köstlichen Stimme baumeln lässt. Bei diesen 25, zwischen Gospel und Reggae (Wherza Money At) einzuordnenden Liedern wird er vom Malier Habib Koité und vom Senegalesen Solo Cissokho begleitet. Ein Album, das zu einer Reise einlädt, und der Titel gibt das Reiseziel an: Afrika. Genau, denn der „Griot“ bezieht sich auf die Musiker des Kontinents, genauer gesagt auf jene Personen, die dazu bestimmt sind, traditionelles Wissen weiterzugeben. Ein geschichtsträchtiger Begriff, den Eric Bibb respektvoll behandelt. Seien sie nun Amerikaner, Europäer oder Jamaikaner, alle hier versammelten Künstler hecken ein äußerst einflussreiches Potpourri aus. Ästhetisch gesehen gibt es auch Elemente aus dem Folk, aber man sollte Bibbs Vorliebe für den Ginger Picking nicht vergessen, sowie für jene Themen, die die Menschen in den Mittelpunkt stellen. Global Griot ist ein bemerkenswertes Pendant zu seinem Album, das er mit seiner Frau Ulrika zusammen im Duett erstellt hat: Pray Sing Love. Der New Yorker wird seiner musikalisch untermalten Liebeserklärungen offensichtlich nie überdrüssig. Dasselbe gilt für engagierte Songs wie etwa seine Coverversion von Big Bill Broonzys Black Brown and White, die zusammen mit Harrison Kennedy unheimlich ergreifend wird. © Clara Bismuth/Qobuz