Bei der Zusammenstellung dieses Programms hat das Ensemble L‘Escadron Volant de la Reine (das seinen eigenartigen Namen von dem einer Gruppe Hofdamen von Catherine de‘ Medici angenommen hat) das Leben des Komponisten Geminiani selbst in den Vordergrund gerückt - von seiner Jugend in Italien bis zum Ende seines Lebens in Dublin und mit zqhlreichen Aufenthalten in Paris und London. Wenn wir die Biographie unseres Protagonisten untersuchen, sehen wir einen exzentrischen, extravaganten Charakter, genau wie seine Musik. Il Furibondo, wie seine Schüler ihn nannten – der Wütende, was für ein Spitzname! – hat von Anfang bis Ende seine Zeitgenossen zum Staunen gebracht. L'Escadron wollte nicht das übliche und etwas banale Album mit fünf oder sechs Concerti zusammensetzen, sondern stattdessen einen Einblick in das Repertoire des Komponisten schaffen, um einen Rahmen mit Stücken in allen Stilen und Genres zu schaffen, die Geminiani selbst erforschte: der galante Stil, der Tanz, die Fuge, das traditionelle irische Lied, die Arie, die Rezitation, den Sturm oder auch der englische Ground Bass...Einige weitere Komponisten erscheinen in dieser musikalischen Biographie: Haendel, den Geminiani für seine Vokalwerke bewunderte (hier hören wir also z.B. eine Instrumentalversion von Haendels berühmter Arie, „Lascia ch‘io pianga“), Avison – ein englischer Zeitgenosse – und nicht zuletzt Corelli, Il Furibondos eigener Lehrer. Abwechselnd übernimmt jedes Mitglied des Escadron als Solist das Wort und stellt seinen Charakter vor, um die verschiedenen Aspekte des faszinierenden Lebens von Geminiani darzustellen. © SM/Qobuz