Die deutsche Geigenspielerin Franziska Pietsch - in der DDR, in der sie 1969 geboren wurde und die sie mit 16 Jahren verlassen konnte, bereits als Wunderkind angesehen - machte schon vor kurzem mit einer Aufnahme von Werken für Geige und Klavier von Prokofjew auf sich aufmerksam. Nun kehrt sie zu diesem gleichen Komponisten zurück und spielt hier seine zwei Konzerte für Geige und Klavier. Man kann das erste Album also als Test betrachten und das zweite als krönenden Abschluss. Pietsch weiß die tiefgründige Lyrik zu enthüllen, die der Komponist oftmals gerne hinter rauen oder sarkastischen Zügen versteckt, besonders im ersten Konzert von 1917, das in eben einer dieser besonders "rauen" Perioden des Komponisten geschrieben wurde. Das zweite Album, geschrieben im Jahre 1935, hat einen sehr spanischen Charakter, was nicht weiter verwunderlich ist da es in Madrid entstand, und benutzt im letzten Satz Kastagnetten, die die Thematik noch mehr hervorheben. Eine Aufnahme, die wohl zu den besten Werken der Diskographie von Prokofjew zählt. © Audite