Unter dem Titel Silentium, wie das Wort für Stille zur Zeit des Sonnenkönigs hieß, stellt uns Jean-François Novelli seine Erkundungen des Repertoires von Mitte bis zum Ende der Regierungszeit Ludwigs XIV. vor: natürlich Charpentier, Louis Couperin (der Onkel von François, genannt „Le Grand“), André Campra und viele andere, kurz die besten Komponisten der damaligen Zeit. Die meisten dieser Werke waren damals nicht für „voix de taille“ geschrieben, der sogenannten mittleren Stimmlage der Männer, sondern eher für Haute-Contre (Tenor) oder Bass, also höhere oder tiefere Stimmen: auf diesem Album wurden sie neu zugeteilt, manchmal auch transponiert – was die Komponisten teilweise selbst bereits vorgenommen hatten, denn sie waren es gewohnt, ihre Werke den verfügbaren Sängern anzupassen. Die Begleitung wird von zwei Violinen, zwei Bassgamben, Theorbe, Cembalo und Orgelpositiv realisiert, nicht alle gleichzeitig natürlich. Zur Auflockerung des Albums werden die Motetten im Wechsel mit rein instrumentalen Stücken von Henry du Mont und Pierre Bouteiller interpretiert. © Marc Trautmann/Qobuz