Mit dieser Neueinspielung der Fantasien Telemanns begibt sich der Gambist Paolo Pandolfo wieder in Gebiete, die bislang nur wenig erforscht sind. Nach seiner CD Kind of Satie erweist sich Pandolfo abermals als höchst vielseitiger Musiker, der sowohl im etablierten Gambenrepertoire als auch jenseits der ausgetretenen Pfade vollkommen zuhause ist. Auf der vorliegenden CD beschäftigt er sich mit dem erstaunlich umfangreichen Instrumentalwerk Georg Philipp Telemanns. Dieser Komponist war in der musikalischen Vielfalt seiner Zeit derartig versiert, dass er auch für Instrumente, die er selbst nicht besonders gut beherrschte, herausragende Werke schreiben konnte. Es war bekannt, dass Telemann um das Jahr 1735 herum eine Reihe solcher Fantasien für Gambe verfasst hatte, aber diese Werke galten bis vor kurzem als verschollen. Erst seit ihrer Wiederentdeckung können die Gambisten unserer Tage Telemanns Annäherung an ein Instrument erkunden, das seit den 1730-er Jahren immer mehr aus der Mode geriet. Telemann versieht seine üblicherweise dreisätzigen Fantasien mit einem großen Maß an Vielseitigkeit – er schreibt fugierte Passagen, setzt das galante Idiom ein, und auch der französische und italienische Stil finden ihren Widerhall. Paolo Pandolfo hat außerdem die Sonate in D-Dur aus dem Getreuen Music-Meister von 1728 eingespielt (das einzige weitere erhaltene Solo-Gambenwerk Telemanns) und einen prägnante Text über seine Interpretation beigesteuert. Peter Wollny beschäftigt sich in seinem Booklettext mit der Entwicklung von Telemanns Kompositionsstil. © Glossa