Wer ist nur diese mysteriöse Mathilde, die dem großartigen Album des Arod Quartetts seinen Namen verleiht? Sie ist eine Muse und ihre Geschichte wird uns in der Musik erzählt. Mathilde, Schwester des Komponisten Alexander von Zemlinsky, war mit dem Maler und Musiker Arnold Schönberg verheiratet. Durch diese drei wurde eine ganze Gemeinschaft avantgardistischer Künstler miteinander bekannt, darunter Alban Berg, Anton Webern, Heinrich Jalowetz, Karl Horwitz, Erwin Stein und der junge 23-jährige Maler Richard Gerstl, der Schönberg zur Malerei anregte und den letzterer unter seine Fittiche nahm. Jedoch nahm alles eine neue Wendung, als Mathilde Gerstls Geliebte wurde und zwischen Gerstl und ihrem rechtmäßigen Ehemann Schönberg hin und her pendelte. Die Dreiecksbeziehung nahm mit Gerstls Selbstmord, der sich von seinen Bildern umgeben erhängte, ein tragisches Ende. Diese besondere Geschichte von Freundschaft, Liebe und Tod wird auf dem vorliegenden Album durch Weberns Langsamen Satz, Zemlinslys Zweites Quartett und Schönbergs Zweites Quartett mit Sopran behutsam erzählt. Letzteres, in dem Gedichte von Stefan Georg vertont wurden, ist Mathilde gewidmet und wird hier von Elsa Dreisig gesungen. © François Hudry/QOBUZ