Persönlicher kann ein Album kaum sein. Sol Gabetta stellt dabei den lettischen Komponisten Peteris Vasks in den Mittelpunkt ihrer neuesten Aufnahme... oder ist es vielmehr der Komponist selbst, der Sol Gabetta in das Zentrum seiner Schöpfung rückt? Denn er widmet ihr ein gigantisches Cellokonzert, das die argentinische Cellistin, hier begleitet von der Amsterdam Sinfonietta, als Weltersteinspielung präsentiert. Es scheint, als sei die Kompostionssprache Vasks perfekt auf das Klangspektrum der Cellistin ausgerichtet - Gabettas tiefe und ausdrucksvolle Spielweise kommt in seinen Werken auf wunderbare Art zum Ausdruck. Das besinnliche Cello-Orgel-Werk führt die persönliche Handschrift dieses Albums weiter. Mit ihrer Mutter spielt sie hier das besinnliche Abendlied "Musique du Soir pour Violoncelle et Orgue". Beeindruckender Abschluss dieses Albums ist das Cello-Solostück "Gramata Cellam". Ein Werk, welches die Cellistin schon lange begleitet und das sie bereits 2010 unter dem Label RCA aufgenommen hat. Ein faszinierender Dialog zwischen Musiker und Instrument, der durch den Einsatz der Stimme an unausweichlicher, ergreifender Intimität gewinnt. Vasks: Presence, ein Manifest zweier großer Künstler! ©Qobuz 2015